Digitalisierung in der Landwirtschaft

Blockchain, Big Data, Künstliche Intelligenz, Internet der Dinge und Cloud Computing…

In dieses digitale Gedankenchaos haben wir am vergangenen Freitag, gemeinsam mit dem Arbeitskreis für Ernährung und Landwirtschaft, Licht ins Dunkel gebracht.

Zu einem Expertengespräch war der Präsident des Thünen-Instituts, Prof. Dr. Folkhard Isermeyer geladen.

Ein Beispiel für die Anwendung von Digitalisierung in der Landwirtschaft zeigt sich bereits bei der sensorgestützten, punktgenauen Saat der Pflanzen. An der dazugehörigen Bekämpfung von Beikräutern wird derzeit bereits getüftelt. Der Clou ist der Einsatz von Miniaturmaschinen, die durch ihre geringe Größe beispielsweise zwischen den Pflanzreihen hindurchfahren können und die Unkräuter auf minimaler Fläche hacken oder weg mulchen können. Auch die Ernte von Mais ist mit Hilfe von Miniharvestern (Erntemaschinen aus der forstwirtschaftlichen Anwendungstechnologie) in der Forschungsphase. Mit dieser Technologie verringert man den Bodendruck und die befahrene Fläche erheblich.

Selbstständig denkende Maschinen, sogenannte „smart machines“ gibt es in der Landwirtschaft bereits, man denke nur an die wie von Geisterhand gesteuerten Traktoren, die selbständig mittels Parallelfahrsystemen in korrekten Spurbreiten über die Äcker fahren.

Die Daten jedes einzelnen bearbeiteten Quadratmeters werden gespeichert in einem Logbuch, inklusive der Speicherung der Historie der Bearbeitung.

Der Einsatz von Flugdrohnen ist ebenfalls bereits in der Anwendung. Sogenanntes „Ground Truthing“ ermöglicht bereits die Erfassung der Kleinstflächen nach Graustufen. So kann man anhand der Farbabstufung feststellen welchen Reifegrad oder Gesundheitszustand die Pflanze hat.

Auch im Bereich Tierwohl wird bereits einiges getan. So gibt es bei der Legehennen-Haltung miniaturisierte Mobilställe, die sich frei auf der Fläche weiterbewegen, sich abends automatisch verschließen, oder abends selbstständig an Ei- und Kotübergabestationen andocken.

Es bleibt die Frage: wer hat am Ende die Herrschaft und die Steuerung der riesigen Datenmengen, und wie kann man den Ausbau des Breitbandnetzes beschleunigen und flächendeckend gewährleisten? Sollte das Datenmonopol am Ende bei Einzelunternehmen liegen, oder sollte man die voranschreitende Digitalisierung staatlich begleiten?

Das gemeinsame Lernen der Landwirte für- und miteinander erscheint mir hierbei am wichtigsten.

Man sieht, es bleibt ein weites Feld an Herausforderungen die wir genau prüfen und vor allem für Alle verfügbar machen müssen!

 

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