Anlässlich meines Besuchs einer Expertenrunde nahm ich das deutsche Konsumentenverhalten genauer unter die Lupe. Eine umfängliche Umfrage ergab, dass die Verbraucher offenbar genau wissen was sie im Einkaufskorb in ihr Heim tragen möchten. Lebensmittel sollen möglichst natürlich wirken, aus nachhaltiger Produktion stammen, gesund und mit allen Sinnen herausragend zu genießen, zudem individuell für den jeweiligen Verbraucher zugeschnitten und dann noch perfekt aufbereitet sein.
Alle diese Punkte sind für die Hersteller von großer Bedeutung und stellen die Unternehmen zugleich vor große Herausforderungen. Ein Aufschrei kam aus der produzierenden Landwirtschaft, die sich durch die strengen Auflagen, beispielsweise für Stallneubauten, in ideelle und finanzielle Zwänge getrieben sieht. Durch einen politischen, unbürokratischen Schritt in Richtung Regionalität und einen Zugang zu individuellen Bedürfnissen wäre den Bauern immens geholfen.
Der Verzehr von Proteinen aus dem Reagenzglas oder von In-Vitro-Fleisch („Laborfleisch“) findet zum Glück im Augenblick noch keine Zustimmung. Dennoch sollte man eine nicht vorhersehbare Wende der Verbrauchermeinung bedenken, dies erfordert eine schnelle Anpassung der Industrie und sollte immer im Blick behalten werden.
Kritisch sehe ich auch die mangelhafte Unterstützung des Agribusiness durch Medien bzw. durch die Öffentlichkeit. Es gibt in der Medienwelt leider immer noch viel zu wenig positive Beiträge, beispielsweise zum Beruf des Landwirtes – seiner Arbeit, seiner Probleme und seiner täglichen Arbeitsgestaltung.
Hier besteht dringender Handlungsbedarf im Marketing, fernab der Lobbyindustrie.