Wegen anhaltender Krise geben 1.601 bayerische Milchbauern auf / AfD-Bundestagskandidat Felser fordert mehr Maßnahmen zum Erhalt der Betriebe
KEMPTEN. Die schon mehr als zwei Jahre anhaltende Milchkrise aufgrund zu niedriger Preise nimmt kein Ende und kostet trotz Finanzspritzen immer mehr Bauern die Existenz. Darauf hat AfD-Bundestagsdirektkandidat Peter Felser aus dem Oberallgäu hingewiesen. Er fordert vor allem Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU) zu aktiverem Handeln auf, um die Milchmarktkrise in den Griff zu bekommen und den Landwirten langfristig eine Perspektive zu geben. Es reiche nicht nur günstige Darlehen anzubieten, die zudem mit Produktionsauflagen versehen sind, sagte Felser.
Nach Angaben des Statistischen Landesamts haben wegen der Milchabsatzkrise 1.601 Milchbauern allein in Bayern aufgegeben. Damit sank die Zahl der Milchbetriebe 2016 um 4,8 Prozent. Zum Stichtag 3. November zählte die Behörde nur noch 32.069 bayerische Milchbauern mit 1,2 Millionen Kühen. Das sind fast 10.000 Tiere weniger als vor einem Jahr. Die Erzeugerpreise für Milch waren 2015 nach der Abschaffung der 30 Jahre lang üblichen EU-Milchquote abgestürzt. Grund war das Überangebot bei gleichzeitig geringerer Nachfrage auf dem Weltmarkt. Viele Bauern waren in die roten Zahlen gerutscht.
Felser warnt davor, sich in der Land- und Milchwirtschaft an einen schleichenden Strukturwandel zu gewöhnen. Dafür sei die Rolle der Bauern zur Erhaltung der Kulturlandschaft und für die Ernährung der Bevölkerung zu wichtig. Jeder Bauer versorgt heute rein statistisch 145 Menschen. Felser appellierte an Verbraucher wie an große Lebensmittelketten, für Milchprodukte faire Preise zu bezahlen, von denen die Bauern leben können. Es geht dabei auch um den Erhalt von bundesweit 650.000 Arbeitsplätzen in der Landwirtschaft.
Im Januar wird Peter Felser eine Veranstaltung mit „Bauer Willi“, Romuald Schaber vom BDM und Franz Bergmüller vom AfD Mittelstandsforum moderieren.