AfD befürchtet: Skischaukel-Projekt kommt durch die Hintertür

Ortstermin am Riedberger Horn mit Landtagskandidaten / Bedenken wegen Speicherseebau

 

KEMPTEN. Die AfD im Oberallgäu befürchtet, dass die ausgesetzte Planung für die umstrittene Skischaukel am Riedberger Horn „durch die Hintertür“ doch noch realisiert werden soll. Davor hat der Kemptener AfD-Bundestagsabgeordnete und Fraktionsvize Peter Felser gewarnt, nachdem er zusammen mit den beiden AfD-Landtagskandidaten Wilhelm Vachenauer (Stimmkreis 709 Kempten Oberallgäu) und Axel Keib (Stimmkreis 710 Lindau Sonthofen) zu einer Ortsbesichtigung in dem Gebiet unterwegs war.

 

„Leider ist diese einmalige Berglandschaft um das Riedberger Horn, die auch eines der wichtigsten Lebensräume des Birkhuhns in den Allgäuer Alpen ist, nach wie vor in Gefahr“, betonte Vachenauer. Zwar sei die von Obermaiselstein und Balderschwang geplante Skischaukel nach massiven Protesten von Umwelt- und Naturverbänden zunächst vom Tisch. Doch könnte eine andere Baumaßnahme langfristig gesehen vorbereitenden Charakter für den Skizirkus haben, meint der Landtagskandidat. Denn CSU-Landrat Anton Klotz habe den Bau eines Speichersees für Beschneiungsanlagen genehmigt, der in einem sensiblen Hochmoorgebiet liege. „Wenn dieser Speicher steht, kann es fast als sicher gelten, dass in den nächsten Jahren die geplante Skischaukel folgen wird“, befürchtet auch AfD-Landtagskandidat Keib.

 

Um das zu verhindern, fordert Felser, der im Bundestagsausschuss für Land- und Forstwirtschaft sowie für Umweltpolitik zuständig ist, dass die Herabstufung der Schutzkategorie dieser Region revidiert und die Höherstufung in die Alpenschutzklasse C vorgenommen wird. Diese Position findet bei den beiden Landtagskandidaten volle Zustimmung. Sie würden sich nach der Wahl am 14. Oktober als Abgeordnete gegen weitere ökologisch fragwürdige Ausbaumaßnahmen wie den Speichersee und eine Skischaukel in dieser Region einsetzen, versicherten sie. Alle drei begrüßen jedoch, dass die Gemeinden Balderschwang und Obermaiselstein zu Modellgemeinden für einen naturverträglichen Berg- und Skitourismus entwickelt werden sollen. Allerdings „darf diese einmalige Landschaft nicht dem Kommerz geopfert werden“, betonte Felser.

 

Für die umstrittene Skischaukel hatte der damalige Minister und heutige Ministerpräsident Markus Söder mit Stimmen von CSU und Freien Wählern zum ersten Mal nach 45 Jahren eine Veränderung des Bayerischen Alpenplanes erlaubt. Dadurch  wurde für das Riedberger Horn die bis dahin geltende strengste Alpenschutzzone C aufgehoben und das Gebiet in eine weniger geschützte Kategorie eingestuft, um Baumaßnahmen zu ermöglichen. Statt des Baus der Skischaukel gewährte Söder 20 Millionen Euro für einen naturverträglichen Tourismus.

 

Felser kritisiert nun den offensichtlichen Zick-Zack-Kurs der Landespolitik und erklärte: „Erst befürwortet man den Ausbau der Skischaukel und stuft das Gebiet im Alpenplan zurück, dann wird die Skischaukel doch nicht gebaut, dann werden von Söder schnell 20 Millionen Euro für einen naturverträglichen Tourismus in Aussicht gestellt und jetzt dürfen Bagger ein biologisch äußerst sensibles Gebiet zerstören.“ Dabei würden solche Baggerarbeiten für einen Speichersee das genaue Gegenteil von der Förderung eines naturverträglichen Tourismus bedeuten.

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