Felser: Kanzlerkandidat Schulz wieder nach Würselen schicken

AfD-Veranstaltung mit Finanzexperte Thorsten Schulte vor über 300 Gästen im Kemptener Kornhaus

KEMPTEN. Mehr als 300 Zuhörer hat die AfD-Großveranstaltung mit dem Finanzexperten Thorsten Schulte in den Saal des Kornhauses nach Kempten gelockt. Auf Einladung des Oberallgäuer Bundestagsdirektkandidaten Peter Felser sprach der 44-Jährige Buchautor und frühere CDU-Wahlkampfmanager eineinhalb Stunden lang über die Kontrollverluste der Bundesregierung unter Angela Merkel bei der Migrations- und  EU-Krise. Anschließend stellte er sich den Fragen der Zuhörer und lobte den angenehmen und repräsentativen Rahmen, in dem er auftreten durfte.

Dazu trug die Tatsache bei, dass es weder eine Gegendemonstration gab, noch hatten sich Störer unter die Zuschauer mischen können. Die Polizei zeigte draußen Präsenz, ohne aktiv werden zu müssen, freute sich Felser. Er hatte in seiner Begrüßungsrede unter anderem gefordert, bei der Wahl in drei Wochen den glücklosen SPD-Kanzlerkandidaten und früheren EU-Lobbypolitiker wieder nach Würselen zu schicken, in jene Kleinstadt bei Aachen also, in der er vor Jahrzehnten stolzer Bürgermeister war. Das würde besser zu dessen politischem Format passen.

Mit jung-dynamischem Elan präsentierte sich Schulte als unterhaltsamer Redner, der immer wieder heftigen Zwischenapplaus bekam. 26 Jahre lang war er CDU-Mitglied und dort gut vernetzt. Dann trat er enttäuscht aus, ist jedoch bis heute parteilos geblieben. Von der Bühne des Kornhaus-Saals herab kritisierte Schulte die zahlreichen Attacken linker Gegner auf AfD-Parteiveranstaltungen in ganz Deutschland. Schulte erzählte, dass er vor wenigen Jahren noch unbehelligt als Co-Redner sogar bei Veranstaltungen der Linken in Frankfurt auftreten konnte. Mit dieser Diskussionstoleranz sei es aber vorbei. Heute werde er genauso angefeindet, wie viele AfD-Funktionsträger. „Für die Antifa gilt, alles was politisch nicht links ist, ist rechts“, brachte er deren Vorurteile auf den Punkt.

SPD-Bundesjustizminister Heiko Maas bezeichnete Schulte wegen des umstrittenen Netzwerkdurchsetzungsgesetzes als „Vergewaltiger der Meinungsfreiheit“ in den Sozialen Medien. Auf Facebook werde bereits jede Kritik am Islam gelöscht. Im Bundestag hätten zudem nur vier Dutzend anwesende Abgeordnete das Netz-Gesetz beschlossen. Schulte plädierte für „Wahrheit und Fakten statt Vertuschung“. Das gelte besonders für amtliche Statistiken im Bereich Migration und Kriminalität.

Der Finanz- und Silberexperte fordert den Erhalt des Bargelds als Zahlungsmittel. Er sprach sich gegen Bargeldobergrenzen aus, wie es sie schon in Frankreich, Italien, Spanien oder Griechenland gebe. Es drohe eine schleichende Abschaffung des Bargelds  nun auch in Deutschland, warnte er und fügte hinzu: „Bargeld und Freiheit sind zwei Seiten derselben Medaille“. Der Buchautor trat dafür ein, dass internationale Konzerne sich in Deutschland und Europa nicht mehr der Steuerpflicht durch extrem niedrige Sätze oder Gewinntransfers entziehen können. Der Gastredner betonte unter starkem Beifall, dass der Islam nicht zu Deutschland gehöre und insbesondere gehöre das islamische Recht, die Scharia, nicht hierher. Es dürfe nicht geduldet werden, dass sich die Scharia als Paralleljustiz einschleiche oder dass – wie in Nordrhein-Westfalen vorgekommen – Jugendliche als Scharia-Polizei auf der Straße Sittenpolizei spielen und Passanten Verhaltensvorschriften machen.

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Buchtipp:

„Kontrollverlust – Wer uns bedroht und wie wir uns schützen“ von Thorsten Schulte 19,95 Euro, Kopp Verlag, 3. Auflage August 2017, 288 Seiten.

ISBN-Nummer 978-3-86445-492-9

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