Berlin, 13.10.2018. In der vergangenen Woche beschäftige ich mich mit einem hochemotionalen Thema, dem „Tierwohl“. Ich durfte im Rahmen eines parlamentarischen Frühstücks mit den Vertretern der Agrar- und Ernährungswirtschaft zum Qualitätsziel Tierwohl interessante Gespräche führen.
Der öffentliche Druck der Verbraucher und auch die gesetzlichen Rahmenbedingungen machen ein schnelles Handeln und finanzielle Anreize erforderlich. Die wichtigsten Handlungsfelder sind dabei eine verbesserte und zeitgemäße Beratung und Weiterbildung der Tierhalter und Tierärzte; eine Verbesserung des Gesundheits- und Hygienestatus; Verzicht auf Keulen gesunder Tiere im Seuchenfall (einheitliche Krisenbewältigung); schmerzbehaftete und mit Stress verbundene Eingriffe am Tier (z.B. Kastration oder Amputation) sollen verzichtbar werden.
Ganz aktuell beschäftigt uns das Thema Ferkelkastration, wobei in Deutschland männliche Ferkel unter 8 Tagen kastriert werden, um eine Beeinträchtigung der Fleischqualität (Sexualhormone des Ebers) zu verhindern. Alternativen wären die Jungebermast oder eine Impfung zur Verringerung des Ebergeruchs. Diese Methoden sind aber nur mit einem höheren finanziellem Kostenaufwand und einem erhöhtem Personalaufwand zu bewerkstelligen. Die Altparteien hatten 5 Jahre Zeit um dieses Thema zu beschließen. Völlig widersprüchlich ist die Haltung der Linkspartei, die einerseits gegen Gentechnik, andererseits für die Verwendung von Hormonpräparaten plädiert.
Die AfD fordert eine arzneimittelrechtliche Genehmigung des Lokalanästhetikums Lidocain, bei entsprechendem Nachweis der Sachkunde durch unsere Landwirte. Auch eine weiterführende Forschung steht bei uns im Focus.