Bundestagsdirektkandidat Felser lobt OB Palmers Werk mit dem Titel „Wir können nicht allen helfen“
KEMPTEN. Als „beste Wahlkampfunterstützung für die Argumente meiner Partei an der Migrationspolitik von Kanzlerin Merkel“ hat der Kemptener AfD-Bundestagsdirektkandidat Peter Felser das neue Buch des Grünen-Politikers und Tübinger Oberbürgermeisters Boris Palmer bezeichnet. Auf 256 Seiten mit Fakten, nüchternen Analysen und eigenen Erfahrungsberichten vor Ort geize Palmer auch nicht mit deutlicher Kritik an seiner eigenen Partei. „Er wirft den Grünen gesinnungsethischen Moralismus, idealisierte Rechtsauffassungen, Denkblockaden und mangelnden Realitätssinn vor“, resümiert Felser erfreut nach der Lektüre des Buchs mit dem Titel „Wir können nicht allen helfen“.
Als „Realo“ bringe Palmer inzwischen „große Teile seiner Parteifreunde auf die Palme“ und werde intern angefeindet, bedauert der AfD-Politiker. Er vermutet, dass der Tübinger OB deswegen sein Buch beim Pressetermin in Berlin nicht mit einem prominenten Parteifreund präsentiert hatte, sondern mit seiner Duz-Freundin, CDU-Vizechefin Julia Klöckner. Zum Hauptmotiv für das Buch sagte Palmer bei der Vorstellung, ihn störe (Zitat) „das linke Schubladendenken“ und „Moralisieren in der Politik“. Dieser Argumentation schließt sich Felser ebenso an, wie Palmers Hinweisen, dass es (Zitate) eine Belastungsgrenze für die Aufnahme von Migranten gebe, dass Asylbewerber öfter kriminell würden als ihrem Bevölkerungsanteil entspreche und dass die vielen untätigen jungen Männer aus islamisch geprägten Ländern in Deutschland ein Problem seien. „Zu so viel Klartext kann ich Palmer nur gratulieren und frage mich, warum er nicht längst Mitglied der AfD ist“, sagte Felser, der auch auf dem aussichtsreichen Platz sieben zur Bundestagswahl antritt.
Palmer weise zu Recht darauf hin, dass nur ein Prozent aller Migranten politisches Asyl zuerkannt bekomme. 2016 seien das 2.120 Personen gewesen. 58 Prozent seien nach Genfer Konvention als Flüchtlinge eingestuft und 40 Prozent als nicht Aufenthaltsberechtigte abgelehnt worden. Sogar im flüchtlingsfreundlichen Schweden gebe es inzwischen eine Obergrenze der Neuaufnahmen und in den Niederlanden erhielten abgelehnte Asylbewerber nach 28 Tagen keine finanzielle Unterstützung mehr. „Das könnte auch für Deutschland ein Vorbild sein“, meinte Felser.
Palmer schreibe weiter, dass es jedem Staat frei stehe, seine Grenzen zu schützen und betonte (Zitat): „Kein Staat muss Menschen, die für sich den Flüchtlingsstatus geltend machen, unkontrolliert ins Land lassen.“ Der Grünen-Oberbürgermeister kritisiere im Buch zudem Multikulti-Illusionen und fordere (Zitat) „eine verbindliche Werteordnung, aus der klare Integrationsforderungen hervorgehen“. Palmer plädiere für „Verantwortungsethik“ anstelle von „Gesinnungsethik“ beim Umgang mit der Migrationskrise. Der Grüne kritisiere die Verweigerung von Linken mit Andersdenkenden überhaupt in einen Dialog zu treten und räume ein, dass er auf seinen Seiten in den Sozialen Medien auch Tausende von AfD-Wählern als Fans habe. Auf der anderen Seite erhalte er massenhaft Hassmails von Wählern der Grünen.
Felser empfiehlt Palmers Buch aus dem Siedler-Verlag zum Preis von 18 Euro allen AfD-Wahlkämpfern zum Kauf. Daraus könnten Sie bei Diskussionen hervorragend Boris Palmer als Kronzeugen für ihre AfD-Argumente zitieren. Ehemaligen Grünen-Wählern, die von der Öko-Partei ähnlich desillusioniert seien wie Palmer, rät Felser am 24. September beide Kreuze auf dem Stimmzettel bei der AfD zu machen.