Rund 160 Millionen Tonnen Lebensmittel wurden in der Ära Merkel weggeworfen. 160 Millionen Tonnen! Das ist unverantwortlich, das ist eine Horrorzahl aus dem Horrorkabinett!
Rede von Peter Felser im Bundestag
vom 19.04.2023 zu den Anträgen „Verringerung von Lebensmittel-Verschwendung“ von Union und Linken.
Frau Präsidentin, meine Damen und Herren,
es sind unglaubliche Zahlen – Sie haben es ja bereits erwähnt – unglaubliche Zahlen mit denen wir es zu tun haben. Fast 80 Kilogramm Lebensmittel pro Person in Deutschland werden weggeworfen, insgesamt 11 Millionen Tonnen. Jedes Jahr.
Liebe Kollegen von der CDU – lassen wir es etwas transparenter angehen: Lassen Sie uns den Zeitraum nehmen, für den Sie meine Kollegen von CDU/CSU verantwortlich waren. Dann hören sich die Zahlen für weggeworfene Lebensmittel noch dramatischer, aber noch ehrlicher an: ca 160 Millionen Tonnen wurden in der Ära Merkel weggeworfen. 160 Millionen Tonnen! Das ist unverantwortlich, das ist eine Horrorzahl aus einem Horrorkabinett!
Und darüber müssen wir reden!
Die Prioritäten in IHRER Regierungszeit wurden offensichtlich anders, sie wurden falsch gesetzt:
- Ausstieg aus der Kernenergie – deswegen haben wir ja jetzt die Katastrophe bei den Energiekosten
- Deswegen haben wir jetzt die gestiegenen Kosten für Lebensmittel
- Und eben auch keinerlei Idee und politische Instrumente zur Eindämmung der Lebensmittelverschwendung
Damit sind wir bei den Anträgen, über die heute sprechen. Im Kern sind da gute Ansätze enthalten – aber warum um alles in der Welt haben Sie das nicht schon längst umgesetzt, liebe Kollegen von der CDU!
Es ist ja richtig, wenn Sie fordern, die Haftungsrisiken zu minimieren: Unternehmen, die wertvolle übrige Lebensmittel spenden, müssen vor Risiken geschützt werden.
Auch beim Mindesthaltbarkeitsdatum liegen Sie im Antrag richtig: klare Kommunikation an die Verbraucher: wenn hier auf der Packung Reis steht, haltbar bis März, dann muß das im April nicht sofort in die Tonne wandern. Klare Sache!
Was in der jetzigen kritischen Situation für unsere Händler gar nicht geht: Bestrafung und noch mehr Bürokratie. Genau das fordern Sie, liebe Kollegen von den Linken, in IHREM Antrag: wir können doch nicht den Lebensmitteleinzelhandel dafür bestrafen, wenn am Ende des Tages trotz akribischer Kalkulation dennoch Reste übrigbleiben. Das ist Planwirtschaft – das lehnen wir ab!
Verschwendung senken mit KI
Es muß uns doch darum gehen, an ALLEN Stellschrauben etwas zu verändern: Und dabei sollten wir ganz schnell die Versäumnisse bei der Digitalisierung nachholen. Künstliche Intelligenz – richtig eingesetzt – kann im Lebensmitteleinzelhandel Verschwendung dramatisch senken. Sogenannte vorausschauende Analysen berechnen einen echten Bedarf.
Bei einem mittelgroßen Einzelhändler entstehen täglich rund 20 Millionen Prognosen dazu, wie viel Milch, Käse, Fleisch, Wurst, Gemüse oder Obst übermorgen gekauft werden. Dabei werden mehr als 200 Kriterien für die Berechnungen herangezogen.
Wichtige Grundlage bilden hier prospektive Informationen:
– Zahltage, Schulferien, Feiertage, Wetterprognosen für die Zukunft
– auch die Daten aus der Vergangenheit: historische Wetterprognosen, Abverkaufsdaten, produktbezogene Verkaufshistorien und vieles mehr
Die eingesetzte Software prognostiziert den lokalen Lebensmittelbedarf um 40 Prozent besser als der Mensch. Da müssen wir ansetzen, liebe Kollegen. Damit können wir die Verschwendung von Lebensmitteln aufhalten: sofort – schnell – und schlagkräftig. Unsere Bauern, unsere Lebensmittelhersteller haben mehr Wertschätzung verdient, daher müssen wir das Thema JETZT angehen.
Für Menschen, die in ihrer Not die Tafeln aufsuchen, müssen ausreichend Lebensmittel bereitgestellt werden. Beides ist wichtig, und: beides hätte längst schon auf den Weg gebracht werden müssen!
Ich danke Ihnen.
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Peter Felser, Mitglied des Bundestags
Ordentliches Mitglied im Ausschuss für Ernährung und Landwirtschaft
Stellvertretendes Mitglied im Ausschuss für Verteidigung
Ordentliches Mitglied im Arbeitskreis für Verteidigung
Ordentliches Mitglied im Arbeitskreis für Landwirtschaft
Stellv. Vorsitzender der Deutsch-Chinesischen Parlamentariergruppe
Mitglied der Parlamentariergruppe Zentralasien
Mitglied der Parlamentariergruppe Westafrika
Forstpolitischer Sprecher der AfD-Fraktion im Bundestag
Obmann der Enquete Kommission „Künstliche Intelligenz“ von 2018-2020
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