Ein im August 2022 veröffentlichtes Thesenpapier legt den Fokus auf die Sicherung leistungsfähiger biomedizinischer Forschung unter Wahrung höchster Tierschutzstandards. Das Papier soll Rahmenbedingungen aufzeigen, die zu erfüllen sind, um sowohl leistungsfähige Forschung als auch ein Höchstmaß an Tierschutz zu vereinen. Auch die AfD setzt sich für eine Stärkung des Tierschutzes ein.
Derzeit sind Tierversuche als Teil des wissenschaftlichen Methodenspektrums laut DFG jedoch unverzichtbar, wenn Deutschland auch zukünftig Forschung und Innovation erbringen möchte. Zum Wohl der Gesellschaft. Eine Verlagerung ins Ausland durch Verhinderung ist kontraproduktiv. Diese nutzt den Tieren nicht und gefährdet den technologischen Fortschritt in Deutschland.
Erforschung von Alternativmethoden fördern
Dennoch fordert die AfD ein Verbot unnötiger Versuche am lebenden Tier und befürwortet das Erforschen alternativer Methoden. Im Bereich der Kosmetik werden wir uns für ein generelles Verbot von Tierversuchen einsetzen. In der Medizin gilt es alternative Methoden, wichtige Medikamente ohne Tierversuche zu testen, weiter zu erforschen und umzusetzen.
Tierversuche in der Forschung sind schon seit Jahren ein kontroverses Dauerthema in der politischen und gesellschaftlichen Diskussion. Auch die Wissenschaftler werden vor bedeutende ethische Herausforderungen gestellt, wenn es um die Abwägung zwischen wissenschaftlichem Erkenntnisgewinn und der Sicherung des Tierwohls geht. Ein zentraler ethischer Leitgedanke für die Durchführung von Tierversuchen ist derzeit das 3R-Prinzip: replace – reduce – refine.
Strategie zur Vermeidung von Tierleid
Obwohl das deutsche Tierschutzgesetz bereits strenge Regeln für die Durchführung von Tierversuchen vorgibt, verenden bis zu drei Millionen Tiere jedes Jahr in deutschen Forschungslaboren. Hier muss dringend eine Reduktionsstrategie mit exakten Zeitvorgaben erarbeitet werden.
Die AfD setzt sich für eine mitfühlende und würdevolle Behandlung aller Tiere ein. Eine erstrebenswerte Zukunftsvision beinhaltet Verfahren, die Tierversuche weitestgehend überflüssig machen. Schon heute forschen Deutsche Start-Ups an tierversuchsfreien Alternativmethoden. Diese gilt es zur fördern, um zukünftig Tierleid zu vermeiden. Nur so ist ein verantwortungsvoller Umgang mit unseren Tieren gewährleistet.
Am 1. Februar 2022 haben wir eine entsprechende Anfrage an die Bundesregierung gestellt: Antrag Drucksache 20/572 vom 1.2.2022, Stephan Protschka, Peter Felser und weitere.
Zukünftige politische Maßnahmen im Bereich Tierversuche
Am 07.11.2022 hat die Senatskommission für tierexperimentelle Forschung der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) eine Veranstaltung zum Thema „Sicherung leistungsfähiger biomedizinischer Forschung unter Wahrung höchster Tierschutzstandards“ abgehalten. Dort hat man das dreißig Seiten umfassende Thesenpapier vorgestellt. Die DFG befasst sich mit aktuellen wissenschaftlichen Entwicklungen sowie den komplexen ethischen und rechtlichen Rahmenbedingungen von Tierversuchen und des Tierschutzes in der Forschung.
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Peter Felser, Mitglied des Bundestags
Ordentliches Mitglied im Ausschuss für Ernährung und Landwirtschaft
Stellvertretendes Mitglied im Ausschuss für Verteidigung
Ordentliches Mitglied im Arbeitskreis für Verteidigung
Ordentliches Mitglied im Arbeitskreis für Landwirtschaft
Stellv. Vorsitzender der Deutsch-Chinesischen Parlamentariergruppe
Obmann der Enquete Kommission „Künstliche Intelligenz“ von 2018-2020