Bundestagsdirektkandidat im Oberallgäu kritisiert umstrittene Änderung des Alpenplans durch die Staatsregierung
KEMPTEN. AfD-Bundestagsdirektkandidat Peter Felser hat die von der Staatsregierung geänderte Schutzzoneneinteilung des Alpenplans kritisiert. Ganz am Ende einer Pressemitteilung zu mehreren Änderungen im Landesprogramm, habe Bayerns Heimatminister Markus Söder die beabsichtigte Naturzerstörung am Riedberger Horn versteckt. Die AfD gebe bei diesem Projekt dem Naturschutz ganz klar Vorrang vor den wirtschaftlichen Interessen der Skigebiets-Betreiber, sagte Felser. Falls das Vorhaben vom Landtag beschlossen und von örtlichen Behörden genehmigt werden sollte, rechne er mit Klagen der Naturschutzverbände, die ebenfalls den Bau der geplanten Skischaukel im Naturschutzgebiet des Riedberger Horns ablehnten. Die rund drei Kilometer lange Skischaukel würde zu 50 Prozent in der gesetzlich am höchsten geschützten Alpenzone C liegen. Diese Regelung habe der Ministerrat nun aufgeweicht.
Mit Söders Begründung, sein Schritt diene „zur Eröffnung von Entwicklungsmöglichkeiten der Gemeinden Obermaiselstein und Balderschwang“ bezeichnete Felser als „ein Verschaukeln der Bürger“. In Obermaiselstein und Balderschwang hatte eine Mehrheit der Bewohner für die Skischaukel gestimmt. Felser vermutet jedoch, dass bei den betroffenen Bürgern geschäftliche Interessen im Tourismusgeschäft eine wesentliche Rolle gespielt haben. Viele betrieben Hotels oder Pensionen, andere seien an den bestehenden Liftbetrieben beteiligt oder wären selbst Investoren beim Liftneubau.
Söder will die betroffenen Flächen in der Zone C am Riedberger Horn der Zone B zuordnen und auf rund 80 Hektar festschreiben. Gleichzeitig sollen im Gebiet der davon profitierenden Gemeinde Balderschwang zwei Kompensationsgebiete am Bleicherhorn sowie am Hochschelpen mit einer Fläche von 304 Hektar in die Zone C aufgenommen werden. „Auch solche Umtausch- und Rechenkünste überzeugen weder mich noch Naturschützer“, sagte Felser, „die gefährdeten Birkhuhnvorkommen gibt es nun einmal nur am Riedberger Horn, da nützen die 304 Hektar gar nichts“. Er stößt sich an Söders Aussage (Zitat): „Der ländliche Raum gehört nicht unter eine Käseglocke, sondern ist Lebens- und Zukunftsraum.“ Auf solch eine Argumentation komme man nur „unter der Käseglocke einer CSU-Alleinregierung“, meinte der AfD-Bundestagsdirektkandidat.