Gute Nachrichten! Die Übernahme des deutschen Chip-Zulieferers Siltronic durch das taiwanesische Unternehmen Global Wafers scheiterte am Außenwirtschaftgesetz. Das war die einzig richtige Entscheidung. Der Maßstab dafür ist die voraussichtliche Beeinträchtigung der öffentlichen Ordnung, der Sicherheit Deutschlands oder anderer EU-Mitgliedstaaten. Da zählt der Münchner Hersteller von Siliziumscheiben (Wafer) für die Chip-Produktion, Siltronic, ohne Frage dazu. Künstliche Intelligenz, Digitalisierung, Chip-Herstellung – das sind alles nationale, strategisch wichtige Bereiche! Deshalb dürfen wir den Zugriff auf diese Schlüsseltechnologien nicht aus der Hand geben.
Aus KuKa Verkauf lernen
Mit dem Verkauf von KuKa an chinesische Investoren haben wir bereits Lehrgeld bezahlt. Der Verkauf von KuKa an die Chinesen sollte zeigen, dass für beide Seiten Vorteile entstehen. Diese Rechnung ging bis heute nicht auf. Damit hat auch ein erstes Umdenken im Umgang mit ausländischen Investoren eingesetzt. Jetzt müssen wir zunehmend unsere schützende Hand über unsere strategisch wichtigen Technologien halten.
Nationale Sicherheit
Deshalb ist es höchste Zeit, dass Deutschland und Europa bei der Mikroelektronik-Produktion endlich Vollgas geben. Stand 2015 wurden nur 6 (!) Prozent aller Mikrochips in Europa hergestellt. Im Vergleich, allein Taiwan vereinigt 21,7 Prozent aller Chip-Fertigungskapazitäten auf sich. Dabei benötigen wir Mikrochips in praktisch allen modernen Technologien. Autos, Spielekonsolen, Computer, Smartphones… Wer die Welt der Mikrochips dominiert, dominiert auch die Technologie der Zukunft. Deutschlands Regierung hat diesen Trend natürlich wieder einmal verschlafen. Die wenigen Unternehmen, die wir noch besitzen, sind in ständiger Bedrohung durch asiatische Investoren aufgekauft zu werden. Deshalb, die Mikroelektronik-Produktion wird zunehmend eine Sache von nationaler Sicherheit und muss auch als solche behandelt werden. Kein Ausverkauf unserer Chiphersteller! Sonst obliegt es bald China ob bei uns die Autos auf den Straßen noch zum rollen kommen.
Siltronic verzeichnet wieder Zuwächse
Siltronic-Chef Christoph von Plotho sieht für den bayerischen Chip-Zulieferer trotz nicht erfolgtem Verkauf eine gute Zukunft. Wegen des anhaltenden Halbleiter-Booms konnte Siltronic die bereits nach oben korrigierten Umsatz- und Gewinnerwartungen sogar noch übertreffen. Durststrecken können auch aus eigener Kraft überwunden werden. Ein weiterer Grund, den Zugriff auf unsere Schlüsseltechnologien zu erhalten und nicht aus der Hand zu geben.
Die FAZ wittert einen Skandal: Ein Skandal – in jeder Hinsicht
Link zum WiWo-Artikel: Ein heilsamer Schock für die Chipindustrie