Berlin, 10. März 2022. In einer Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der AfD-Bundestagsfraktion hält die Bundesregierung an dem Plan fest jegliche Anbindehaltung spätestens in 10 Jahren zu verbieten. Ein tiergerechter Stallumbau würde ausreichend durch die Gemeinschaftsaufgabe (GAK) gefördert, weitere Förderangebote der Länder stünden bereit.
Dazu teilt der AfD-Bundestagsabgeordnete Peter Felser, Mitglied im Ausschuss für Ernährung und Landwirtschaft, mit:
„Die kleinbäuerlichen Familienbetriebe sind besorgt. Besonders in den Bergregionen Süddeutschlands weiden ihre Milchkühe im Sommer auf der Weide. Im Winter werden Sie oft in Ställen auf deren Höfen gehalten. Die Milchbauern haben weder das nötige Geld für aufwendige Umbauten noch den benötigten Platz für den Bau eines großräumigen offenen Laufstalls.
Stoppen Sie das Höfesterben der kleinbäuerlichen Familienbetriebe! Diese harten Auflage zerstört auch die Identität meiner wunderbaren Heimat. Ein hochsensibles Gebiet mit artenreichem Dauergrünland geht so verloren, weil keine Beweidung mehr stattfinden kann.“
Ein zusätzliches Hinderniss für einen notwendigen Umbau der Ställe sind die ausbleibenden Genehmigungen. Hier drängt sich nun die Frage auf, was nutzen den Landwirten bereitgestellte Fördermittel, die sie nicht abrufen können, weil die notwendige Genehmigung für den Stallumbau an den Vorschriften des Baugesetzbuchs scheitern. Damit bleibt die Forderung für mehr Tierwohl ein bloßes Lippenbekenntnis. Das ist politisches Versagen auf ganzer Linie. Wieder einmal nichts zu Ende gedacht.
Im August 2020 habe ich mich schon zu diesem Thema geäußert:
[…] Dazu kommt die Planungsunsicherheit, denn kein Landwirt weiß ob er die immensen Investitionen jemals abbezahlen kann. Wenn er jetzt z.B. von der Anbindehaltung auf einen Laufstall umstellt, hat er Mehrkosten von bis zu 13 Cent pro Liter Milch. Das sind rund 40% des derzeitigen Milchpreises. Die Molkereien werden das nicht auffangen. Und wer weiß schon was den Eurokraten als nächstes einfallen wird… […]