Bundestagsdirektkandidat Felser kritisiert einseitige Kriterien bei Wahl-Umfrage
KEMPTEN. Als „parteipolitisch einseitig und nicht fair“ hat der Oberallgäuer Bundestagsdirektkandidat Peter Felser eine veröffentlichte Umfrage des Deutschen Jagdverbands zur Bundestagswahl bezeichnet. Die AfD sei durch die bewusst so formulierten Kriterien bezüglich der Befragten von der Umfrage ausgeschlossen worden. „Weil die AfD bereits in 13 von 16 Landesparlamenten mit 165 Abgeordneten vertreten ist und bundesweit 700 kommunale Mandatsträger hat, macht sie das zu einem politischen Schwergewicht, das man nicht ignorieren darf bei Umfragen oder Podiumsdiskussionen“, betonte Felser, der auch auf Platz sieben der Landesliste kandidiert. Zudem sei sie im Europaparlament und bei Umfragen mit neun Prozent drittstärkste politische Kraft in Deutschland. Die AfD werde mit über 50 Abgeordneten im nächsten Bundestag vertreten sein, ist Felser überzeugt.
Der Jagdverband habe jedoch nur folgende drei Kriterien zur Auswahl der angeschriebenen Parteien festgelegt: 1. Die Partei ist im Bundestag vertreten. 2. Die Partei ist an einer Landesregierung beteiligt. 3. Die Partei hat die Bereitschaft signalisiert, Regierungsverantwortung auf Bundesebene zu übernehmen. „Letzteres spricht der Verband der AfD zu Unrecht ab“, betonte der Bundestagsdirektkandidat. In der AfD gebe es von den 28.000 Mitgliedern bis zu den zahlreichen Funktionsträgern eine sehr große Bereitschaft, als Koalitionspartner auch Verantwortung zu übernehmen. Zwar unter der Bedingung, nicht Juniorpartner zu sein oder mit dem Ausschlußkriterium der Einführung von mehr Bürgerbeteiligung, aber andere Parteien hätten ja ebensolche Kriterien für etwaige Koalitionen. Das habe vor allem Parteichefin Frauke Petry immer wieder betont. Und der unter Punkt 3 vom Jagdverband zitierte Dr. Gauland habe klar gemacht, daß eine Einteilung nach Fundamentalopposition und Realpolitik derzeit überhaupt nicht der Arbeit der Landtagsfraktionen der AfD gerecht werde, so Felser. Da jedoch alle Altparteien eine Koalition mit der AfD ausgeschlossen haben, stellt sich die Frage einer Beteiligung an einer Regierung sicher nicht nach dieser Bundestagswahl, sondern erst bei einer späteren, sagte Felser.
Die politische Arbeit des Jagdverbands schätze er sehr, versicherte der AfD-Kandidat, und verweist auch auf das AfD-Parteiprogramm, in dem sich die Mitglieder basisdemokratisch für die Jagdkultur in Deutschland ausgesprochen hätten. „Die AfD bekennt sich zu den bewährten Grundsätzen der waidgerechten Hege und Jagd. Wir sehen Jäger als naturschützer, deren fachkenntnisse wieder stärker berücksichtigt werden müssen“ heißt es wörtlich im AfD-Grundsatzprogramm. Die AfD habe auch ein offenes Ohr für alle Anliegen der Jägerschaft. Umso mehr verwundere ihn die Ausgrenzung seiner Partei bei der Umfrage zu den Wahlprüfsteinen.