AfD-Arbeitsgruppe besucht Einsatzführungskommando der Bundeswehr in Potsdam

POTSDAM. Angesichts der bevorstehenden Bundestags-Abstimmung über die Verlängerung von Auslandseinsätzen der Bundeswehr, hat sich die AfD-Fraktion vom Einsatzführungskommando in Potsdam informieren lassen. Bei dem dreistündigen Besuch wurde die Delegation vom stellvertretenden Befehlshaber, Generalmajor Thorsten Poschwatta, empfangen und über die Arbeit der Operationszentrale sowie die aktuelle Einsatzlage unterrichtet, teilte der stellvertretende Vorsitzende der AfD-Bundestagsfraktion Peter Felser mit, der die Bundeswehr-Arbeitsgruppe leitet.

Ende des Jahres laufen sieben Auslands-Mandate ab und sollen nächste Woche vom Bundestag um drei Monate verlängert werden. Dazu gehören die Gebiete Mittelmeer (Sea Guardian), Mali (Minusma), Sudan (Unamid), Südsudan (Unmiss), Afghanistan (Resolute Support), die Ausbildungsunterstützung in Kurdistan-Irak sowie der Einsatz „Counter Daesh“ in Jordanien, Syrien und dem Irak.

Das Kommando für alle Auslandseinsätze der Bundeswehr befindet sich in Potsdam, in der Henning-von-Tresckow-Kaserne. Die dortige Operationszentrale ist rund um die Uhr besetzt. Dort hat man das nationale Risiko- und Krisenmanagement im Blick sowie alle Informationen und Vorkommnisse in den Einsatzgebieten. In der Vergangenheit betrug die Höchstzahl bei allen Einsätzen im Jahr 2002 sogar rund 10.000 Soldaten, erfuhren die AfD-Bundestagsabgeordneten in Potsdam.

Zum Abschluss besuchten sie die Gedenkstätte, „Wald der Erinnerung“ auf dem Kasernengelände. Dort wird der Soldaten gedacht, die während der Einsätze ihr Leben ließen. Nach veröffentlichten Zahlen der Bundeswehr starben 108 Soldaten seit 1992 bei Auslandseinsätzen, davon allein 56 in Afghanistan.

Bei einer vorangegangenen Anhörung im Bundestag mit dem Parlamentarischen Staatssekretär beim Verteidigungsministerium Ralf Brauksiepe (CDU) erfuhr die AfD-Arbeitsgruppe bereits konkrete Zahlen zu Bundeswehreinsätzen, berichtete Felser. So gebe es insgesamt derzeit 13 mandatierungspflichtige Einsätze mit 8.400 deutschen Soldaten. Hiervon stehen sieben Einsätze mit aktuell 3.704 Bundeswehrangehörigen zur Verlängerung an. Bisher habe die Bundeswehr zudem 21.939 Migranten aus Seenot gerettet. Darunter seien Zweidrittel Männer und 1.700 Kinder gewesen, wurde von Fachreferenten bei der Anhörung der AfD mitgeteilt.

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