In diesem Jahr ist die Mehlbeere als ein besonderer Baum der Städte der Zukunft prämiert worden. Forstlich ist der eher kleinere, bis 15 Meter hohe Laubbaum bislang eher unbedeutend. Ihre Stärke liegt aber in einer leuchtend orangenen Herbstfärbung und farblich dazu passender Früchte und in Ihrer Robustheit gegenüber klimatischen Ansprüchen. Die roten Äpfelchen werden erst nach dem ersten Frost genießbar, der Gerbstoffgehalt sinkt dann und sie werden süßlicher. Als Beimischung zu Säften, Marmeladen und Gelees kommen Sie in Frage. Auch Essig oder Branntwein lässt sich nach Zugabe von Zucker aus den hübschen Früchten gewinnen. In Burgund und Lothringen werden die Mehlbeerenfrüchte als Delikatesse bezeichnet. In der Schweiz wurden in mageren Zeiten Mehlbeeren mit Mehl gemischt und dann zu einer Art Früchtebrot verwandelt. Außergewöhnlich vielseitig: Die Mehlbeere (Sorbus aria) ist Baum des Jahres 2024.
Als Park-, Stadt- und Alleebaum erfreut er sich wachsender Beliebtheit. Vögel, wie Amseln, Drosseln, Gimpel und Seifenschwänze, mögen die kleinen Beeren. Sie sorgen als Gegenleistung so auch für die natürliche Verbreitung dieser Baumart. Von der Maus bis zum Wildschwein verschmähen auch unsere wilden Säuger diese Delikatesse nicht.
Auch in unserem Allgäuer Bergwald
Die Mehlbeere ist ein Baum der Offenlandschaften und kommt bei uns vorwiegend in Hügel- und der bergigen Landschaft vor. In unseren Mittelgebirgen dient sie in der Anlage von Lawinenschutzwäldern. In den alpinen Bergwäldern (bis auf 1600 m) fördert sie die Artenvielfalt. Die robuste Mehlbeere wächst auch im Allgäuer Bergwald. Hier sorgt sie unter Anderem für einen stabilen Bergmischwald, da sie auf flachgründigen Lehm- und Steinböden und sogar noch in felsigen Böden tief wurzelt.
Wichtig sind ihr vor allem sonnige Standorte und wenig Wuchskonkurrenz. Sie kommt zwar auch in Kiefern-, Eichen- oder Buchenwäldern vor, aber doch eher nur dort, wo diese Wälder aufgrund schwieriger Boden- und Klimaverhältnisse lichte Bereiche haben. Ansonsten ist die langsam wachsende Mehlbeere an Waldrändern, in Heidegebieten, auf Mager- und Trockenrasen anzutreffen. Auch an Steilhängen und Felsblockhalden kommt sie zurecht, entwickelt sich dort allerdings mehrstämmig oder nur strauchförmig. Sie kann bis zu 200 Jahre alt werden.
Hartes Holz
Das Holz der Mehlbeere gehört zu den härtesten europäischen Hölzern. Sie hat ein helles Holz, welches sich nach dem Dämpfen hellbraun bis rosa tönt. Ähnlich dem wunderbaren Birnbaumholz wird sie deshalb auch zur Herstellung edler Möbel und Wandvertäfelungen genutzt. Wegen seiner enormen Härte wurde es früher zur Herstellung von Zahnrädern, Messinstrumenten, Fassdauben und Werkzeugstielen verwendet. Auch Kegelfiguren und die dazu gehörigen Kugeln, Tabakpfeifen, Holzschalen und Holzlöffel wurden daraus gefertigt.
Außergewöhnlich vielseitig
Auch die Stadtimker schätzen die Blüten dieser trockenheitsresistenten Baumart sehr. Die rohen Früchte können als aufgebrühter Tee bei Durchfall und Darmträgheit eingesetzt werden. Auch bei Reizdarm-, Nieren- und Menstruationsbeschwerden zeigt die Beere heilende Wirkung. Die Vitamin C- haltigen gedörrten Früchte helfen gegen Husten.
Nicht ohne Grund hat die Gartenamtsleiterkonferenz (GALK) diese besondere Baumart auf die Liste der Zukunftsbäume für unsere Städte aufgenommen.
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Peter Felser, Mitglied des Bundestags
Ordentliches Mitglied im Ausschuss für Ernährung und Landwirtschaft
Stellvertretendes Mitglied im Ausschuss für Verteidigung
Ordentliches Mitglied im Arbeitskreis für Verteidigung
Ordentliches Mitglied im Arbeitskreis für Landwirtschaft
Stellv. Vorsitzender der Deutsch-Chinesischen Parlamentariergruppe
Mitglied der Parlamentariergruppe Zentralasien
Mitglied der Parlamentariergruppe Westafrika
Jagd- und forstpolitischer Sprecher der AfD-Fraktion im Bundestag
Obmann der Enquete Kommission „Künstliche Intelligenz“ von 2018-2020
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