AfD-Mittelständler überreichen Björn Höcke Managementbuch – Autor reagiert verärgert
KEMPTEN. Der Vize-Chef des Mittelstandsforum der AfD Bayern, Peter Felser, weist Vorwürfe zurück, er habe einen Managementautor für politische Zwecke missbraucht. Anlässlich eines Unternehmerabends mit der AfD-Fraktion in Thüringen hatte Felser aus dem Buch „Führen – Leisten – Leben“ von Fredmund Malik zitiert und es dem Fraktionsvorsitzenden Björn Höcke überreicht. Darüber berichtete auch ein Posting auf der Facebookseite des Mittelstandsforums.
Das brachte überraschenderweise den Buchautor in Rage. Malik, Professor und Managementautor aus St. Gallen, forderte dazu auf, dass das Posting gelöscht werde. Ohne Anerkennung eines juristischen Grundes kam Felser der Aufforderung freiwillig nach, weil er dem Autor viel zu verdanken habe und ihn persönlich sehr schätze. Dennoch werde er weiterhin das Buch empfehlen und die Inhalte zur Professionalisierung nicht nur Unternehmen, sondern auch Parteigliederungen nahelegen.
Irritiert ist Felser über einen Blogeintrag des Autors, der die AfD als „rechtsradikal“ bezeichne. Im Blog-Kommentar verurteilt Felser diesen diffamierenden Vorwurf scharf.
So wie man Flüchtlinge nicht wegen einzelner negativer Vorfälle pauschal unter kriminellen Generalverdacht stellen solle, dürfe man auch die AfD mit ihren bundesweit über 20.000 Mitgliedern, wegen einzelner umstrittener Äußerungen, zum Beispiel von Björn Höcke, nicht pauschal als rechtsradikal oder rechtsextrem diskreditieren, sagte Felser. Selbst die meisten Medien beschränkten sich inzwischen auf die Bezeichnung „rechtskonservativ“. Dass sich die AfD klar nach rechts abgrenzt erkennt man laut Felser schon daran, dass gemäß der Satzung kein ehemaliges Parteimitglied von NPD oder DVU jemals in die AfD als neues Mitglied aufgenommen werden darf. Die AfD versteht sich als wertkonservativ und bürgerlich-liberal.
Malik spreche in seinen Vorträgen und Büchern stets von der „Großen Transformation“ und unterscheide zwischen „Alter Welt“ und „Neuer Welt“. Aber „eine schwammige Begrifflichkeit wie rechtsradikal“ für Andersdenkende entspringe eher einer verbalen Überreaktion von politischen Gegnern die um Macht und Mandate fürchten müssen sowie reflexartigen Reaktionsmustern bei großen Teilen der seit den 70er-Jahren traditionell linksliberal-grün geprägten Presse, findet der Mittelstands-Vize. Gerade im Blog von Malik werde sehr nüchtern und analytisch über die Verfehlungen der Zuwanderungspolitik“ diskutiert, wie beispielsweise in dem Beitrag „Willkommensunkultur“ des Soziologen Gunnar Heinsohn.