#allesdichtmachen

#allesdichtmachen

Wenn Meinungsfreiheit bedeutet frei von einer eigenen Meinung zu sein.

Einmal durch den Fleischwolf gedreht, so fühlen sich vermutlich die 53 Protagonisten von #allesdichtmachen. Jetzt ist die Empörungswelle oder Neudeutsch der Shitstorm abgeebbt, die Aktion versandet so langsam. Das tragische daran: es sind hervorragende Beiträge mit überwiegend scharfsinnigen Wortspielen, ansprechend umgesetzt. Hätten sie sich FÜR die Maßnahmen der Regierung ausgesprochen, wären sie vermutlich für einen Filmpreis nominiert worden. Doch wer kennt eigentlich die Beiträge wirklich, wer hat sich tatsächlich alle angesehen?

YouTube hat die Aktion aus der Suchanfrage gelöscht. Von ursprünglich 53 Videos sind nur mehr 32 übrig geblieben. [Nachtrag: Stand heute, 29.04.2012 sind es nur noch 31 Beiträge.] Von Morddrohungen ist die Rede und von Berufsverbot. Nachträglich wird ein Statement hinzugefügten: „Übrigens: Wenn Videos von dieser Seite verschwinden, dann heißt das nicht zwingend, daß die jeweiligen Leute sich distanzieren. Es kann auch bedeuten, daß jemand sich einfach nicht in der Lage sieht, diesen Shitstorm auszuhalten, oder daß Familie und Kinder bedroht werden.“ Das lasse ich mal unkommentiert…

Distanzierungs-Reflex

Inzwischen haben sich die Schauspieler ausgiebigst von Querdenkern und der AfD distanziert. Dabei war in keinem ihrer Beiträge davon jemals die Rede. Sie haben lediglich mit Ironie und Sarkasmus, also den legitimen Stilmitteln der Kunst, die derzeitige Situation in Deutschland beleuchtet. Doch sie haben die Rechnung ohne die Medienschaffenden gemacht. Denn diese wurden in so manchem Beitrag explizit in ihrer Kritik miteinbezogen. Und von diesen haben sie sich im Nachgang genau diese Empörungs-Diskussion aufzwingen lassen. Zumindest einige von ihnen waren sich dieser Gefahr sicherlich bewusst:

Das lässt so mancher Beitrag über „die Angst vor dem Beifall von der falschen Seite“ erkennen.

#allesdichtmachen

In den folgenden Empörungs-Diskussionen ging es dann nicht mehr darum, dass man bis dato anerkannte Wissenschaftler, die zu anderen Ergebnissen kommen als den „gewünschten“, gar nicht mehr anhört, sondern sogar gezielt diskreditiert. Da ging es nicht mehr darum, dass die getroffenen Maßnahmen völlig intransparent und realitätsfremd sind. Es ging auch nicht darum, dass man Denunzianten wieder als Retter der Menschheit feiert. Schon gar nicht diskutierte man über die Gleichschaltung der öffentlich-rechtlichen Berichterstattung. Aber genau das, und noch viel mehr, haben die Schauspieler von #allesdichtmachen thematisiert.

Doch diese Diskussionen scheuen unsere Qualitätsmedien wie der Teufel das Weihwasser. Es ist ja auch so viel einfacher die üblichen Knöpfe zu drücken und schon springen sogar hochintelligente Menschen wie dressierte Hündchen über das hingehaltene Stöckchen. Plötzlich geht es nicht mehr um Inhalt, sondern nur noch um Haltung. Schon werden auch bis dahin völlig unverdächtige Personen, in der äußersten rechte Ecke verortet. Und schon setzt der Distanzierungs-Reflex ein und die eigentliche Diskussion wird im Keim erstickt.

Was für ein Schauspiel!

Die darauffolgende Hetze bis hin zu den Morddrohungen geht auf das Konto der Medien!

Hier für Sie der Link zu den übrig gebliebenen Beiträgen, die zu gut sind um im Nichts zu verschwinden.

Uploadfilter bereiten den Weg für Zensur und Willkür

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