AfD fordert Aufhebung von Rotwildgebieten

AfD fordert Aufhebung von Rotwildgebieten

In Bayern sind 14 Prozent der Fläche als Rotwildgebiet definiert, d. h., dass auf 86 Prozent der Fläche Bayerns per Gesetz kein Rotwild vorkommen darf. In Baden-Württemberg darf das Rotwild sogar nur auf vier Prozent der Landesfläche existieren. Dabei ist Rotwild sehr störungsempfindlich. Die Abschaffung der gesetzlich festgelegten rotwildfreien und rotwildgeduldeten Gebiete in den Bundesländern fordern wir als AfD-Fraktion in unserem Antrag (20/6917). Die Grundlage für die Neuregelung soll eine großflächige wildökologische Raumplanung nach österreichischem Vorbild sein. Die AfD fordert deshalb jetzt die Aufhebung von diesen eng limitierten Rotwildgebieten.

Wir fordern die Bundesregierung auf, sich gemeinsam mit den Ländern dafür einzusetzen, die Regionalpläne in den Landschaftsrahmenplänen der Länder wildgerecht und angepasst umzusetzen. Außerdem sollen die Länder gemeinsam ein bundesweites Rotwildmanagement „fakten- und wissensbasiert sowie zeitgemäß umsetzen“, heißt es in unserem Antrag.

Genetischen Austausch ermöglichen

Populationsgenetische Untersuchungen am Rotwild des Krofdorfer Forsts haben folgendes gezeigt. Kleine, isolierte Populationen können durch Inzuchtdepressionen erheblich an Vitalität und Gesundheit einbüßen. Beim Vergleich aktueller Hirsche mit historischen Hirschen konnte ein erheblicher Verlust an genetischer Vielfalt nachgewiesen werden. Zur Optimierung der Schutz- und Hegemaßnahmen des von Habitatfragmentierung betroffenen Rotwildes müssen deshalb die Barrieren identifiziert und der genetische Austausch zwischen benachbarten Rotwildgebieten gefördert werden.

Wildökologische Raumplanung

Eine Ausweisung von Wildruhezonen mit Äsungsflächen und mit temporärem Betretungsverbot wäre notwendig. Diese Gebiete sollte man bei der Planung nach geeigneten weiteren Gebieten prüfen, statt sie aufzulösen. Die Anlage von Wildtierkorridoren, eine räumliche Zonierung, aber auch die Weiterentwicklung der lokalen Hegegemeinschaften sollte man forcieren.

AfD fordert Aufhebung von Rotwildgebieten
Enormer Flächenverbrauch zerstört und zerschneidet die natürlichen Lebensräume der Wildtiere. Wildtierkorridore wie diese Brücke in Finnland schaffen Abhilfe.

Die Umsetzung von Managementaufgaben (Anpassung der Jagdstrategien, Besucherlenkung, begleitende waldbauliche Maßnahmen) muss man neu denken. Eine periodische Entwicklung und Weiterentwicklung der Managementpläne sollte ein dauerhaftes Ziel sein. Sie sollten idealerweise an die regionalen Gegebenheiten angepasst, mit fundierten Daten und wissenschaftlichen Erkenntnissen sowie gemeinsam mit allen Betroffenen (Waldbesitzer, Jagdgenossenschaften, Jäger) entwickelt und mitgetragen werden.

Interessenskonflikte zwischen Landwirtschaft und die Gefährdung waldökologischer Ziele (klimaangepasster Waldumbau), mit der Sicherung der Waldfunktionen, sollten gemeinsam gedacht werden. So profitieren auch weitere Tier- und Pflanzenarten von dieser Aufgabe.

Wildgerechte Lebensräume

Die Landschaftsrahmenpläne der Länder und deren Umsetzung auf Basis der Regionalpläne könnten für wildgerechte Lebensräume mit angepassten Wildbeständen sorgen. Forstliche Rahmenpläne sollten deshalb im besten Falle im Zuge der Novellierung des Bundeswaldgesetzes auch eine wildökologische Raumplanung beinhalten.

Zum Antrag: Drucksache 20/6917 – 2 – Deutscher Bundestag – 20. Wahlperiode
AfD fordert Aufhebung von Rotwildgebieten:
Wildökologische Raumplanung beim Rotwild ermöglichen – Rotwildfreie Gebiete abschaffen

Wald mit Wild

Als langjähriger Jäger setze ich mich seit jeher für einen vernünftigen Umgang mit Wald und Wild gleichermaßen ein. Was wäre der deutsche Wald ohne das in ihm heimische Wild? Als Abgeordneter der AfD-Bundestagsfraktion kritisierte ich deshalb in meiner Bundestagsrede im Januar 2021 die geplanten Änderungen an Bundesjagd-, Bundesnaturschutz- und Waffengesetz. Die damals noch schwarz-rote Bundesregierung spielte hier Wald und Wild gegeneinander aus. „Feuer frei auf Muttertiere“

„Forst, Kultur, Heimat“: Forst- und jagdpolitisches Leitbild der AfD-Bundestagsfraktion

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