Grüne: Mit brutaler Härte gegen Reh und Hirsch

Grüne: Mit brutaler Härte gegen Reh und Hirsch

Meine Rede im Bundestag vom 20.03.2024 zum Antrag der CDU/CSU-Fraktion „Bestandsregulierung bei Saatkrähen und Kormoranen“

Frau Präsidentin, meine Damen und Herren,

heute also: der Kormoran und die Saatkrähe.

Es könnten genauso gut sein: der Wolf, das Reh und der Hirsch. Warum? Weil dort draußen in unserer Kulturlandschaft alles zusammenhängt. Wir haben keine UR-Landschaften, Ur-Wälder mehr, das müssen wir anerkennen. Und wir müssen dann eingreifen, wenn wissenschaftliche Zahlen, wenn Untersuchungen und wenn schließlich unsere Erfahrungen zeigen: jetzt nimmt eine Population überhand, jetzt kommt es zu Schäden, JETZT ist dort draußen der Mensch gefragt.

Die Saatkrähe ist eine gesetzlich besonders geschützte Vogelart. Heute geht es darum, ob das so bleibt oder ob wir den Schutzstatus absenken und damit die Regulierung ermöglichen. Die Saatkrähe vermehrt sich rasant und hat längst eine Populationsgröße erreicht, bei der von einer Gefährdung keine Rede mehr sein kann. Ganz im Gegenteil sind die Saatkrähen vor allem in Süddeutschland zu einer regelrechten Plage geworden und richten verheerende Schäden an.

Vor allem die deutsche Landwirtschaft leidet massiv unter den Saatkrähen. Um das mit Zahlen zu veranschaulichen: In Baden-Württemberg haben Saatkrähen zuletzt Schäden von bis zu 25.000 Euro pro Betrieb verursacht. Allein bei den Obstbauern in Rheinland-Pfalz sprechen wir insgesamt von mehreren 100.000 Euro. Damit können und dürfen wir die Bauernfamilien nicht länger allein lassen, hier besteht dringender politischer Handlungsbedarf.

Und es ist ja nicht nur die deutsche Landwirtschaft, die betroffen ist. Auch etliche deutsche Städte leiden seit Jahren stark unter den Saatkrähen. Die Schäden gehen weit in Millionenhöhe. Es muss doch möglich sein, dass die betroffenen Landwirte und Städte sich endlich dagegen wehren dürfen und nicht länger zuschauen müssen, wie die Saatkrähen ihr Unwesen treiben.

Eine ähnliche Problematik können wir beim Kormoran beobachten. War der Kormoran vor einigen Jahrzehnten hierzulande praktisch ausgerottet, leben heute mehr als 24.000 Brutpaare in Deutschland. Dementsprechend wird der Kormoran in der aktuellen Roten Liste als „ungefährdet“ eingestuft. Doch das Bundesnaturschutzgesetz stellt den Kormoran immer noch unter strengen Schutz und ist damit nicht mehr auf der Höhe der Zeit. Der Kormoran bedroht die Artenvielfalt, beispielsweise Aal und Bachforelle. Dabei sollten wir nicht länger tatenlos zuschauen. Zwar ist eine Regulierung grundsätzlich über die Kormoran-Verordnungen der Länder möglich, ein zufriedenstellender Dauerzustand ist das jedoch nicht. Es braucht hier dringend mehr Klarheit und deshalb gehört der Kormoran ins Jagdrecht.

Als Politik haben wir hier eine Verantwortung. Es geht nicht nur um Schadensbegrenzung, sondern vor allem auch um den Artenschutz. Wenn wir zulassen, dass sich Saatkrähe und Kormoran weiter ungebremst vermehren, dann wäre das ein Bärendienst für den Artenschutz. Der strenge Schutzstatus ist für beide Arten nicht mehr zeitgemäß und wir stehen in der Pflicht, jetzt schnellstmöglich eine effektive Bestandsregulierung auf den Weg zu bringen.

Diese beiden Anträge heute zeigen auf, in welchem kleinteiligen bürokratischen Blickwinkel wir an die Probleme herangehen:

  • Den Wolf wollen Sie, gerade Sie liebe Kollegen von den Grünen, den wollen Sie bis an die Schmerzgrenze schützen – Weidetiere oder die Ausrottung unserer Wildschafe sind Ihnen völlig egal
  • Kormoran und Saatkrähe: schützen, egal, was das für Auswirkungen auf andere Tierarten hat
  • Und bei Reh und Hirsch? Da wollen Sie mit brutaler Härte, ich sage das so deutlich, weil es so ideologisch und doppelmoralisch ist. Bei Reh und Hirsch wollen Sie mit brutaler Härte vorgehen – Hauptsache, im Wald herrscht grüner ideologischer Klimaschutz! Was Sie da in unseren Wäldern vorhaben – das ist schlimmer als jede feudale Jagd aus dem 17. oder 18. Jahrhundert!

Die beiden Anträge heute unterstützen wir. Aber wir setzen darauf, dass es eines Tages wieder ganzheitliche Sichtweisen gibt: zum Schutz unserer Landwirte und zum Schutz unserer Artenvielfalt.

Ich danke Ihnen!

Es gilt das gesprochene Wort.

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Peter Felser, Mitglied des Bundestags

Ordentliches Mitglied im Ausschuss für Ernährung und Landwirtschaft
Stellvertretendes Mitglied im Ausschuss für Verteidigung

Ordentliches Mitglied im Arbeitskreis für Verteidigung
Ordentliches Mitglied im Arbeitskreis für Landwirtschaft

Stellv. Vorsitzender der Deutsch-Chinesischen Parlamentariergruppe

Mitglied der Parlamentariergruppe Zentralasien

Mitglied der Parlamentariergruppe Westafrika

Jagd- und forstpolitischer Sprecher der AfD-Fraktion im Bundestag

Obmann der Enquete Kommission „Künstliche Intelligenz“ von 2018-2020

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