Kurdische AfD-Aktivistin warnt vor dem Islam

200 Zuhörer bei Wahlkampfveranstaltung mit Bundestagskandidat Felser in Lauben

LAUBEN. Die kurdische Menschenrechts-Aktivistin Leyla Bilge hat davor gewarnt, aus einer falsch verstandenen christlichen Nächstenliebe heraus der unkontrollierten Migration weiterhin keine Grenzen zu setzen. „Die Familienzusammenführung muss gestoppt werden und Deutschland darf Staatsbürgerschaften nicht massenhaft an Zuwanderer verschenken“, sagte die 35-Jährige in ihrem Vortrag über Scharia, Kinderehen und Frauenrechte bei einer Wahlkampfveranstaltung des Oberallgäuer AfD-Bundestagsdirektkandidaten Peter Felser in Lauben. Vor den  rund 200 Gästen im Saal des Restaurants Birkenmoos verurteilte sie die zum Teil „abartigen und brutalen Traditionen aus islamischen Ländern“, die von vielen Zuwanderern auf deutschem Boden weiter praktiziert würden.

Dazu zählte sie den Kopftuchzwang oder die Burka ebenso, wie Kinderehen mit älteren Männern oder die Genitalverstümmelung bei Mädchen. So etwas dürfe hierzulande nicht geduldet werden, appellierte die Gastrednerin an die Zuhörer in ihrem ebenso faktenreichen wie emotionalen Vortrag. Es sei „ein Skandal, dass die Scharia – das islamische Recht – unbehelligt in Deutschland Anwendung finden könne. Im Fall der 1.500 registrierten Kinderehen oft sogar noch mit dem Segen deutscher Gerichte. Weltweit würden schätzungsweise 250 Millionen Mädchen zwischen neun und 15 Jahren mit älteren Männern verehelicht und dann auch vergewaltigt, klagte Leyla Bilge an. Gegen solche antiquierten und brutalen Traditionen müsse laut protestiert werden.

Bundeskanzlerin Angela Merkel warf sie vor: „Sie legt keinen Wert auf ihr eigenes Volk.“ Dafür gab es zustimmenden Applaus der Zuhörer. Sie sei Mitglied der AfD geworden, weil nur diese Partei gegen die vielen politischen und gesellschaftlichen Fehlentwicklungen klar Position beziehe. Sich selbst bezeichnete sie als „stolze Deutsche mit kurdischen Wurzeln“. Sie kam als Kind nach Deutschland, wuchs in Nordrhein-Westfalen auf, hat einen 18-jährigen Sohn der jetzt zur Bundeswehr geht und engagiert sich seit Jahren aktiv in der Flüchtlingshilfe in den Krisenregionen des Nahen Ostens. Die Probleme müssen in den Ländern vor Ort gelöst werden, mit Hilfe zur Selbsthilfe, lautet ihre Strategie. Seit sie in der AfD aktiv sei, würde sie von den Medien, die sie zuvor in höchsten Tönen für ihr soziales Engagement gelobt hätten, komplett gemieden und ihre bisherigen Sponsoren seien abgesprungen. Die letzte Reise zu Flüchtlingslagern in Kurdengebieten habe ihr der AfD-Verband in Rügen bezahlt.

70 bis 80 Prozent der Asylsuchenden sind laut UN-Berichten gar nicht politisch verfolgt und kommen nur aus wirtschaftlichen Gründen nach Europa und vor allem nach Deutschland, sagte sie. Dort angekommen verweigerten sich zu viele der Integration indem sie an überkommenen Traditionen und familiären Zwängen festhielten, schilderte Leyla Bilge, die vom Islam zum Christentum übergetreten ist. Um diesen Wandel von einer Muslima zur integrierten Deutschen anschaulich zu machen, war sie zu Beginn ihres Vortrags zunächst voll verschleiert mit schwarzer Burka aufgetreten. Als sie die dann abstreifte, kam ihr Kleid in den Farben der Deutschland-Fahne Schwarz-Rot-Gold zum Vorschein.

Amüsiert berichtete sie auch vor ihrer Begegnung mit den zwei Dutzend Gegendemonstranten vor dem Veranstaltungsort. Sie sei gefragt worden, warum sie als offenkundige Ausländerin ausgerechnet zu einer AfD-Veranstaltung gehen wolle. Als sie erklärte, dass sie Kurdin mit deutschem Pass sei, dass sie einen Vortrag gegen Kinderehen im Islam halten werde und zudem Mitglied der AfD sei, gab es überraschte Reaktionen. „Die wussten überhaupt nicht gegen wen sie da bei der AfD-Veranstaltung demonstrieren“, stellte Leyla Bilge vorwurfsvoll fest und fügte hinzu: „Wenn das Bunte Bündnis gegen mich als kurdisch-stämmige Rednerin demonstriert, dann finde ich so etwas rassistisch.“ Danach gab einer der Demonstranten die Neuigkeit per Lautsprecher seinen Mitstreitern bekannt und meinte peinlich berührt: „Die AfD hat heute eine ausländische Flüchtlingshelferin als Referentin eingeladen, eigentlich müssten wir mit der auch eine Veranstaltung machen.“ Daraufhin kehrte eine gewisse Nachdenklichkeit ein und die Demo wurde ziemlich leise.

Peter Felser, der auch auf dem aussichtsreichen Platz sieben der Landesliste für den Bundestag kandidiert, dankte Leyla Bilge für ihre Informationen über Islam, Scharia und die Flüchtlingsgebiete. „Das war der spannendste und schwierigste Vortrag, den wir bei einer Veranstaltung bisher hatten“, lobte er seinen Gast. Felser warf angesichts der aktuellen Umfragewerte einen optimistischen Ausblick auf den kommenden Wahlsonntag. Die AfD liege bei 12 Prozent und würde somit als drittstärkste Fraktion in den nächsten Bundestag einziehen. Wenn der Sinkflug der SPD mit derzeit nur noch etwa 20 Prozent so weitergehe, dann rücke für die AfD sogar Platz zwei näher. Wenn nicht 2017, dann spätestens bei der übernächsten Wahl 2021.

Die AfD liegt laut Deutschland-Trend-Umfrage derzeit weit vor Grünen, Linken und der FDP. Linke 9 Prozent, FDP 9,5 Prozent und die Grünen sind mit nur noch 7,5 Prozent auf dem Weg Richtung Fünfprozenthürde. Sie werden beim Wähler immer unbeliebter, sagte Felser. Kein Wunder. Wer einen Wahlkampf gegen alle Autofahrer mache, wer einem intoleranten Islam Tür und Tor öffne, wer die Landschaft mit Riesenwindrädern vollpflastere, wer am liebsten ganz Afrika in die Europäische Sozialunion aufnehmen möchte – der darf sich nicht wundern, wenn er am 24.September in der Wahlkabine die saftige Quittung dafür erhält.

Die AfD dagegen werde – mit Hilfe unserer immer größer werdenden Wählerschaft – als eine völlig neue, besonders schlagkräftige und komplett unverbrauchte Oppositions-Fraktion in den Bundestag einziehen. Aber noch dürfe man sich nicht siegesgewiss zurücklehnen, warnte er. Ein Drittel der Wähler sei unentschlossen. Die müsse man motivieren zur Wahl zu gehen und dann auch AfD anzukreuzen.

Je erfolgreicher die AfD in den Umfragen abschneide, desto nervöser reagierten die anderen Parteien. „Nach einer Phase der Nichtbeachtung ist seit letzter Woche mit großem Medienecho eine beispiellose Schmutzkübel-Kampagne gegen uns losgetreten worden, die vom SPD-Bundespräsidenten Steinmeier über den SPD-Außenminister Gabriel und den SPD-Bundesjustizminister Maas bis zu CSU-Chef Seehofer reicht“, erklärte Felser. Aber die Bürger würden auf diese Diffamierungs-Versuche inzwischen kaum noch hereinfallen. Im Gegenteil. Alle, die sich und die AfD nicht in die rechte Ecke stellen lassen wollen, wählen jetzt erst recht die AfD.

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