Kurdische Menschenrechtlerin spricht bei AfD in Lauben

Infoabend des Kreisverbands Oberallgäu mit Leyla Bilge / Vortrag und Diskussion über Scharia und Lage der Frauen in islamischen Ländern

KEMPTEN. Die kurdische Menschenrechts-Aktivistin Leyla Bilge kommt am Sonntag, den 17. September nach Lauben bei Kempten. Wie der Oberallgäuer Bundestagsdirektkandidat Peter Felser mitteilte, findet auf seine Einladung hin der Vortrag mit Diskussion im Restaurant Birkenmoos, Sportplatzstraße 13, statt. Beginn ist 19 Uhr. Um vorherige Anmeldung wird gebeten unter der Mailadresse vp.oa@afdbayern.de. Keinen Zutritt haben Personen, die extremen Organisationen angehören oder einer extremen Szene zuzuordnen seien.

Die 35-Jährige ist Mitglied der AfD und werde kritisch über ihre Erfahrungen als Helferin in Flüchtlingsgebieten berichten, kündigte Felser an, der auch auf dem aussichtsreichen Platz sieben der Landesliste für den Bundestag kandidiert. Die öffentliche Vortragsveranstaltung mit anschließender Diskussion stehe unter dem Titel „Der Islam – Die Scharia, Kinderehen und Frauenrechte“. Bei Vorträgen kritisiert Bilge nicht nur die westliche Haltung zum Islam, sondern auch einseitige Medienberichte über die Flüchtlingsproblematik, schilderte Felser.

Sie war schon als Kind mit ihren Eltern von der Türkei nach Nordrhein-Westfalen gekommen. „Ich bin stolze Deutsche mit kurdischen Wurzeln“, lautet ihr Selbstverständnis. Bis 2016 wurde sie wegen ihres Engagements für Flüchtlinge von den Medien hoch gelobt, betonte Felser. Das habe sich schlagartig geändert, als sie die Lage von Frauen und Kindern in islamisch geprägten Ländern zunehmend kritisch kommentierte und bei einer Pressekonferenz im Juli vergangenen Jahres ihren Eintritt in die AfD bekannt gab. Die inzwischen zum Christentum konvertierte ehemalige muslimische Kurdin ist seither Anfeindungen der  linksextremen Antifa ebenso ausgesetzt, wie Bedrohungen durch radikale Islamisten, betonte der AfD-Bundestagskandidat.

Bilge habe vor allem jesidischen und christlichen Migranten im Nahen Osten und in den Flüchtlingslagern im syrisch-türkischen Grenzgebiet geholfen. 2014 reiste sie in irakische Kriegsgebiete, um Opfern des IS-Terrors zu helfen. 2015 ging sie in syrische Kriegsgebiete und brachte den Menschen Medikamente, Kleidung und andere Hilfsgüter. In Deutschland veranstaltet sie Benefizkonzerte, sammelt Spenden mit ihrem Verein „Leyla e.V.“ und hält bei AfD-Veranstaltungen bundesweit Vorträge über den Islam, Kinderehen und Frauenrechte.

2011 gründete sie zudem eine Initiative gegen den sexuellen Missbrauch von Kindern. 2013 engagierte sie sich in Flüchtlingslagern im Osten der Türkei. Im August 2014 wollte die Mutter eines Sohnes – aufgeschreckt von den Gräueltaten der Islamisten – im Irak selbst gegen den IS kämpfen. Sie traf sich dazu in der Türkei mit Kurden-Organisationen, gab den Plan eines bewaffneten Kampfes aber zugunsten rein humanitärer Hilfsaktionen wieder auf. Im September 2015 nahm sie Ahmad Hassan bei sich auf. Er ist Cousin des kurz zuvor tot an der türkischen Küste bei Bodrum angespülten syrischen Jungen Aylan Kurdi. Die Fotos vom toten Jungen am Strand gingen weltweit durch alle Medien. Bilge beantragte die Vormundschaft für den Jungen, der im gleichen Alter wie ihr eigener Sohn ist. Sie kannte dessen Familie bereits seit 2014 aus Kobane.

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