Wahlkampfauftakt der AfD im Oberallgäu mit Alice Weidel

Bundestags-Direktkandidat Felser begrüßt 200 Gäste bei Vortragsveranstaltung in Lauben

 

LAUBEN / KEMPTEN. Rund 200 gespannte Gäste im Saal, 50 entspannte Polizisten vor dem Gebäude und kein einziger Demonstrant weit und breit. Unter diesen friedlichen Vorzeichen konnte der AfD-Kreisverband Oberallgäu in Lauben seine Veranstaltung zum Auftakt im Bundestagswahlkampf abhalten. Im Restaurant „Birkenmoos“ gab es immer wieder lauten Beifall und zustimmende Bravo-Rufe, wenn Alice Weidel als Hauptrednerin gegen das öffentliche Zerrbild der AfD wettert, eine verschärfte Abschiebepraxis bei kriminellen Migranten fordert oder die Verschwendung von Steuergeldern unter Strafe stellen will. Das Bundesvorstandsmitglied ist zusammen mit Alexander Gauland Spitzenduo der AfD im Bundestagswahlkampf.

 

Der Kemptener Kreisvorsitzende und Direktkandidat Peter Felser lobte als Gastgeber Weidels unermüdliches Engagement durch ihre schon angelaufenen zahlreichen bundesweiten Reisen und Wahlkampfauftritte. Er selbst habe an 30 Tagen Infostände im Wahlkreis geplant und vier weitere Großveranstaltungen. Als nächste prominente Redner werden am 7.Juli Parteivize Beatrix von Storch und am 14. Juli Parteichef Jörg Meuthen ins Allgäu kommen, kündigte Felser an, der auch auf dem aussichtsreichen Platz sieben der Landesliste zur Bundestagswahl kandidiert. Unter dem Beifall der Zuhörer betonte er angesichts der vielen Journalisten im Saal: „Wir pflegen auch einen respektvollen Umgang mit den Medien.“

 

Weidel betonte, sie kenne keine Sommerpause, sondern werde bis zum Wahltermin am 24.September vier Monate durchgehend Wahlkampf machen. Sie versprach, dass die AfD in der Politik „festgefahrene Strukturen“ aufbrechen werde und dass man es zum Beispiel Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen nicht weiter durchgehen lassen werde, die Bundeswehr „zur bunten Spaßtruppe“ umzubauen.

 

Die Spitzenkandidatin verwies auf die Kriminalstatistik, wonach der Anteil ausländischer Tatverdächtiger erschreckend zugenommen habe. Beim Amtsantritt von Kanzlerin Angela Merkel vor zwölf Jahren habe es 520.000 ausländische Tatverdächtige bundesweit gegeben, aber jetzt nach der Migrationswelle gebe es 950.000 Tatverdächtige. Wären alle Gesetze eingehalten worden, hätte es die Flüchtlingskrise und die negativen Begleiterscheinungen nie gegeben, betonte die aus Baden-Württemberg stammende Weidel. Sie forderte verstärkte Abschiebung vor allem kriminell gewordener Ausländer und die Haftzeit solle nicht in Deutschland, sondern im Herkunftsland abgesessen werden.

 

„Als große Freundin von Liberaliät und Freiheit kann ich vor dem politischen Islam nur warnen“, sagte sie und listete die Serie von blutigen Terroranschlägen durch Islamisten aus den vergangenen Jahren auf. Ihr Fazit: „Der Islam kann unter diesen Vorzeichen nicht zu Deutschland gehören.“ Allerdings gelte das nicht für die hier lebenden, gut integrierten Menschen anderer Glaubensrichtungen. Weiter forderte sie die Abschaffung der „unsozialen EEG-Umlage“ für erneuerbare Energien. Die verteuere nur die Strompreise und belaste vor allem Bürger mit geringem Einkommen. Die Mehrwertsteuer müsse um sieben Prozent gesenkt werden und die jährlich zweistelligen Milliardenausgaben für die Migranten-Versorgung seien eine erhebliche Bürde für den deutschen Steuerzahler. Vor allen die Sozial-Migration aus Rumänien und Bulgarien müsse gestoppt werden, sagte Weidel unter Beifall während der anschließenden Diskussionsrunde mit den Zuhörern.

 

Die EU müsse zurückgebaut und der Euro abgeschafft werden. Deutschland solle zwischen Russland und den USA eine neutrale Vermittlerrolle einnehmen, erklärte die Spitzenkandidatin. Ihr Ziel sei es, die AfD zur stärksten Oppositionskraft im nächsten Bundestag zu machen. Über Koalitionen und Regierungsbeteiligungen könne man in ein paar Jahren nachdenken, meinte sie und schränkte ein: „Aber bestimmt nicht als Juniorpartner der Bundeskanzlerin.“ Ein Hinweis, der wieder mit tosendem Applaus quittiert wurde.

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